Plan Hecht Entwicklungskonzept

Vision zur Entwicklung der Region Zürichsee

Die FGP Wollerau hat am 30.10.2019 zu einer Präsentation der «Planungsgruppe Hecht» ins Erlenmoos in Wollerau eingeladen. Mit einer Vision zur Entwicklung der Region Zürichsee wurde ein Lösungsansatz präsentiert, über den die Referenten diskutierten:

• Othmar Reichmuth, Regierungsrat Kt. Schwyz, Vorsteher Baudepartement

• Prof. Dr. Kay W. Axhausen, ETH Zürich, Leiter des Instituts für Verkehrsplanung & Transportsysteme

• Hannes Strebel, Architekt, Planungsgruppe Hecht

• Urs Rhyner, Unternehmer, Gemeinderat Feusisberg

Den Abend moderierte Beat Ritschard, Wirtschaftsförderer Höfe.

Hier zum Planvorschlag Entwicklungsgruppe Hecht

Gruppe Hecht gegründet

Am 22. Dezember 2015 gründen Teilnehmer der Planergruppe „Rechtes Ufer“, im ehemaligen Café Select beim Hechtplatz in Zürich, die „Gruppe Hecht“.

Die Gruppe hatte bereits im Juni 2014 in Herrliberg und im November 2014 in Stäfa gut besuchte Seminare zur planerischen Zukunft der Seeregion veranstaltet.

Die Zersiedelung der Schweiz schreitet ungebremst voran und macht auch vor dem Zürichsee nicht Halt.

Über beide Seeufer breitet sich in zunehmendem Masse ein gleichförmiger Agglomerationsteppich aus. Die ehemals schmucken Dörfer am See wachsen zu einer gigantischen monotonen Schlafstadt zusammen. Dorfläden, Bäckereien, Wirtshäuser, Handwerks- und Gewerbebetriebe sind aus den gewachsenen Dorfzentren verschwunden. Wenige Grossverteiler haben die Versorgung der Bevölkerung übernommen. Bahn und Strasse sind überlastet. Die stark frequentierten Verkehrsachsen zerschneiden die Dörfer, behindern den Zugang an die Seeufer und werden als massive Luft- und Lärmbelastung wahrgenommen. Ohne einschneidende planerische Massnahmen wird das Verkehrsregime in den kommenden 20-30 Jahren kollabieren und zu Verhältnissen wie in Mexico-City, Peking oder Lagos führen.

Überholte Strukturen

Die Bauzonenordnungen entsprechen noch immer den Bedürfnissen des 19. und 20. Jahrhunderts: Die gesuchtesten Wohn und Geschäftslagen am See werden von privaten Villen, Industriegebieten oder Verkehrswegen belegt. Es fehlt an planerischen Visionen und an der Einsicht, dass mit einem kühnen Masterplan die Region zukunftsfähig gemacht werden muss. Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist für die wirtschaftliche Entwicklung der Region genau so wichtig wie eine sinnvolle Bereitstellung von Zonen für Wohnen, Gewerbe, Industrie, Erholung und Öffentlichkeit. Beides muss den Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts angepasst werden. Sollen künftig ausreichend Grünflächen erhalten bleiben, müssen die Zentren verdichtet werden. Die Zusammenlegung von bedeutungslosen Agglomerationen  zu selbstbewussten Städten mit professionellen Verwaltungen und attraktiven Angeboten für Wissenschaft, Kultur und Sport muss befördert werden

Auszug aus dem Protokolldes Regierungsrates des Kantons ZürichSitzung vom 6. Februar 2019

Anfrage (Lebensqualität und VerkehrserschliessungBezirk Meilen)Kantonsrat Lorenz Schmid, Männedorf, hat am 19.November 2018, folgende Anfrage eingereicht: Die Planergruppe «Hecht» hat unter dem Titel «sechs Vorschläge für eine lebenswerte und wirtschaftlich attraktive Zukunft» eine «Vision zur Entwicklung der Region Zürichsee» verfasst.

http://seestadt.org/wp-con-tent/uploads/Plan-Hecht-180425-b.pdf

Nebst einem Pfannenstiel- und See-Autotunnel, einem durchgehenden Seeuferweg sowie neun Passagier-bootverbindungen über den See, werden auch ein U-Bahnring rund um den Zürichsee und ein Bike-Trail auf dem obsolet werdenden alten Bahntrassee zur Steigerung der Lebensqualität und zur Lösung der Pendlerverkehrsüberlastung vorgeschlagen. Die Planergruppe erachtet – dem Bedürfnis und dem Zeitgeist entsprechend – die Realisierung in Etappen als zielführend, weshalb in dieser Anfrage der Schwerpunkt auf die unterirdische Trasseeführung bis Männedorf und den entsprechenden Bike-Trail gelegt wird. Die bestehende Trasseeführung der Bahn durchschneidet im Bezirk Meilen – noch deutlicher als im Bezirk Horgen – die Seegemeinden. Dies verursacht längere Wege innerhalb der Gemeinden sowie zum See hin sowie unerwünschte Lärmbelastung. Eine unterirdische Bahnführung würde nicht nur zu einer höheren Lebensqualität beitragen, sondern würde auch die Grundstücke aufwerten und die Grundstückgewinn-steuern der Gemeinden in die Höhe schnellen lassen. Das E-Bike wird grundlegend neue Möglichkeiten im Pendlerverkehr ermöglichen, unter der Voraussetzung, dass attraktive und sichere Velowege geschaffen werden. Viele Beispiele aus dem Ausland zeigen, dass unter guten Bedingungen bis zu 25% des Pendlerverkehrs mit dem herkömmlichen Velo bewältigt werden. Das Bundesamt für Strassen ASTRA geht davon aus, dass sich der Aktionsradius des Pendlers mit herkömmlichem Velo von ca. 5 km auf bis zu 10 km mit dem E-Bike ausweiten wird. Erhöhtes Öko- sowie Gesundheitsbewusstsein würden den E-Bike Pendlerverkehr fördern.

Eine um den gesamten Zürichsee optimierte Verkehrsführung hätte auch für die Ausserschwyz enorme Vorteile und würde zu einer deutlichen Entlastung des Verkehrsknoten Seedamm beitragen. Fotos: Axel B. Bott

Veröffentlichung Höfner Volksblatt 4. November 2019.