Produktivitätsende oder Produktivität im Aufwind?

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«Widersprüche im Schweizer Arbeitsmarkt»

19.10.2023 Pascal Scheiwiller

Eine Studie von Rundstedt hat dieses Jahr zusammen mit HR Today das Thema «Widersprüche im Schweizer Arbeitsmarkt» untersucht. Die Studie stützt sich auf eine ausführliche Umfrage, an der 1’907 HR Manager und Führungskräfte in der ganzen Schweiz teilgenommen haben.
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Die Studie fand Antworten auf die Hypothesen:

– Findet eine zunehmende Polarisieren zwischen Gewinnern und Verlierern des Arbeitsmarktes statt?
– Keine Lust auf Arbeit und trotzdem Burn-out?
– Fördert die Wachstumsspirale weiterhin die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz?
– Warum erzeugt der Fachkräftemangel ein Produktivitätsdilemma?
– Stimmt es, dass der Branchenkult den Fachkräftemangel verschärft?
– Purpose und Utilitarismus, Arbeitsmotivation als Zweck oder durch zweckbedingter Moral?
– Möchtegern-Unternehmer aus spontaner Selbstentfaltung oder nachhaltigem Geschäftssinn?
– Warum nutzt die Personalplanung zu wenig produktives Alters-Knowhow?

Dazu haben sich weitere spannende Erkenntnisse ergeben:

– Risikogruppen und Schwächere werden von Arbeitgebern kaum gefördert
– Das Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung als Teilzeit Champions
– Stressbelastung und Druck als «Courant Normal»
– Quantitatives Wachstum macht uns nicht besser und glücklicher
– Branchenkult in der Schweiz – eines Innovationsstandorts unwürdig
– Länger arbeiten findet wenig Anklang
– Altersnachteile auf dem Arbeitsmarkt sind Realität


Rückfragen zur Studie: 
Dr. Pascal Scheiwiller (CEO von Rundstedt)
Telefon:  +41 58 332 25 00
Mobile: +41 79 252 55 55
Scheiwiller@rundstedt.ch
www.rundstedt.ch


Produktivitätsblockade von Mitarbeitenden überwinden

19.10.2023 Bott, Bernhard Axel

Wie die obige und sehr aussagekräftige Studie bestätigt, blockieren viele Faktoren die Produktivität. Gerade jetzt, wo im Fachkräftemangel mehr Arbeit auf die bestehenden Ressourcen aufgebürdet werden, ist Entlastung nicht in Sicht.

Könnte man so sehen, muss aber nicht sein. Schwyz-infra.ch erstellt gegenwärtig eine Studie und Publikation zum Thema «Resilienzstärke und Unternehmensflexibilität auf dem Prüfstand» Befragt werden Familienunternehmen in der 3. Generation zu ihrem nachhaltigen Erfolgsrezept. 
Übereinstimmende Aussagen lassen sich zum wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeiterressourcen treffen. Auf den Punkt gebracht, je höher das «Wir-Gefühl» in einer Organisation, desto kurz- bis langfristig-erfolgreicher ist die Unternehmung und je niedriger die Fluktuation. In derart mental-produktiven Unternehmen spielen kaum eine Rolle:

– Gewinner oder Verlierer, jeder ist ein Gewinner
– Burn-out ist ein Fremdwort
– Zufriedenheit am Arbeitsplatz generiert direktes Unternehmenswachstum
– Auch Nichtfachkräfte werden innert kurzer Zeit zu Spezialisten 
– Projekt- und Methodenkompetenz schlagen Branchenkenntnis
– Zweckbewusstsein stärkt den Produktivitätsprozess
– Ziel- und Lösungsorientierung vermeidet Möchtegern-Selbständigkeit

Diese Ergebnisse werden in der neuen Publikation «Fels sein in der Brandung» Anfang 2024 erschienen. Mehr …

Ein Beispiel:

Ein Schwyzer Unternehmer hatte intern einen Entwicklungsstau, weil ein führender Verkaufsleiter die Innovationsprozesse vernachlässigte. Die Geschäftsleitung erinnerte sich ihrer traditionellen Problemlösungskraft und verhinderte so einen zunehmenden Umsatzrückgang. Sie entschied sich für das Projektmanagementmodell «Scrum».

Dahinter steht ein Entwicklungsspiel, im Jahr 2020 neu formuliert von Ken Schwaber und Jeff Sutherland auf Bais einer Entwicklung aus den 1990er-Jahren. Mehr …

Scrum ist ein Team-Rollenspiel in dem drei Mitspieler interdisziplinär, hierarchielos und ohne Teilteams oder Stäbe als geschlossene Einheit sich auf ein definiertes Lösungsziel (neues Produkt, neue Organisation, neue Marktdurchdringung, etc. …) konzentrieren.

Das Team ist ergebnis- und umsetzungsverantwortlich. Jede Lösung wird hinsichtlich ihrem Soll geprüft. Erreicht es nicht das Soll wird solange das Prozedere wiederholt, bis 100% und mehr Übereinstimmung erreicht ist. Die Erfahrungen zeigt, dass derart kleine Teams unvergleichbar produktiver arbeiten, als regulär in die hierarchische Organisation des Unternehmens eingebundenen Fachteams in ihrer Branchenbefangenheit. 

Das Team besteht aus drei Verantwortlichen, die sich an ein genaues Reglement halten:

– Entwickler: kontrolliert die methodische Wertschöpfung (Increments)
– Produktinhaber (CEO): ist mehrwert- und ergebnismaximierungsverantwortlich
– Scrum-Meister: Unterweist und begleitet den Entwickler und Produktinhaber in der exakten Anwendung der Methode. Er ist erfolgsverantwortlich.

Das Beispielunternehmen erreichte in kurzer Zeit die Entwicklung so vieler neuer und wettbewerbsstarker Produkte mit neuen Patenten und Leistungsspezifikationen, wie die bisherige Abteilung innert Jahren nicht. Das führte zu einem sprunghaften Anstieg der Umsatzzahlen. Das gebildete Scrum-Team ist seit dem ein unabhängiger Innovationsmotor im Unternehmen.

Verantw. Redaktion Schwyz-infra.ch