H+I-Themen-Lunch

Ivo Huber, Kommunikationsleitung H+I. Foto: Bott

KI – Künstliche Intelligenz  macht KMU agiler

7.12.2023 Bott, Bernhard Axel

Am 30.11.2023 lud der H+I, Schwyzer Wirtschaftsverband zum Themenlunch ins neu eröffnete «The Sairaz Indian Fusion», Schlagstrasse Schwyz ein. Das Restaurant mit indischem Flair überrascht mit einem kompletten Neubau am Standort des ehemaligen «Point». Ungewöhnlich allerdings die östliche Deko im Veranstaltungssaal, überraschend kulinarisch dann indische und «heiss gewürzte» Geflügelspezialitäten zum Lunch in fingergerechten Häppchen.

Matthias Brändle, Leiter Datenstrategie & Analytics Nearshore der Mobiliar Versicherung, Bern, referierte über «Wertschöpfung mit KI im Unternehmen». Markus Feusi von der ebenfalls im Gebäude des Restaurants angesiedelten BORM-Software.com, zeigte anhand praktischer Fallbeispiele, wie KMU von KI sofort profitieren und Standardprozesse effizienter und schneller verarbeiten lässt.

Klar wurde allerdings, KI kann nur vorhandene Daten neu kombinieren und die Inhalte verdichten. Für neue Daten ist als Urheberquelle immer noch der Mensch der kreative Erzeuger und für neue Wissensinhalte erforderlich.

Ivo Huber, Kommunikationsverantwortlicher des H+I begrüsste die Gäste, die erwartungsvoll dem Vorträgen entgegenblickten. Die Vorträge organisiert hat Michael Tschümperlin, Veranstaltungskoordinator im H+I. 

Matthias Brändle stellte klar: Generative künstliche Intelligenz kann uns zwar helfen, mit dem Informationsfluss zurechtzukommen. Wissen und Link-Beziehungen erweitern aber in jedem Augenblick unübersehbar die Datenbestände und ermöglichen nur bedingt effiziente Antworten auf Suchanfragen. Der Mensch ist überfordert aus allen Antworten von Suchanfragen einen konkret nützlichen Faktenextrakt zu erhalten. KI macht ihm genau hier das Leben einfacher, durch eine inhaltsspezifische Aufbereitung von Ergebnissen inklusive beliebiger Optionen relevanter Inhaltsvarianten. Brändle spricht auch von Artificial Intelligence (AI), als Teilgebiet der Informatik, Maschinen intelligent(er) zu machen. Oder, Maschinen sollen in der Lage sein, Aufgaben so zu lösen, wie es ein Mensch mit seiner intuitiven Intelligenz könnte (wäre er nicht durch die Datenflut überfordert).

AI erreichte in den letzten drei Jahren einen Höhenflug und sinkt inzwischen wieder. Dies nicht wegen nachlassendem Interesse, sondern durch die Fülle an erreichten Lösungen. Brändle sieht in KI zwei Aspekte, einmal die Zufriedenheit der Mobiliar-Kunden zu erhöhen durch schnelle und exakte Expertisen und Versicherungsdienstleistungen sowie für die Mitarbeitenden eine effektivere Datenbearbeitung und Lenkung in relevante Lösungen. Vor allem, Personendaten, wie ethische Werte stehen an oberster Stelle. In einem Interview mit Michaela Geiger (HZ Insurance 9.12.2022) erläuterte Brändle: «Ziel sei es, mit gezielten Datenauswertungen unseren Kunden bessere Services anzubieten – den richtigen Service zum richtigen Zeitpunkt. Dazu müssen wir wissen, wo sich unsere Kunden auf ihrem Lebensweg befinden. Sprich: Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden etwas Gutes tun. Dazu müssen wir wissen, was sie oder er braucht. Und nur, wenn wir das Richtige liefern, wird dieser Service in Anspruch genommen. Wir verdienen kein Geld, indem wir etwas anbieten, was niemand braucht.
Die Mobiliar ist mit dem Thema Ethik im Umfeld von Daten und künstlicher Intelligenz schon vor einigen Jahren gestartet. Wir sehen jetzt, dass das etwas nützt und einen konstruktiven Dialog zum Thema ermöglicht. Wir behandeln das Thema Datenethik auch bereits seit mehreren Jahren im Rahmen von Datenschutzausbildungen für unsere Mitarbeitenden. 

Die Borm Informatic AG betreut KMU in ihren ERP-Prozessen, CAD/CAM-Lösungen und der Finanzbuchhaltung im Schreinerei- und Innenausbau, im Holzbau und Metallbau. Durch den Einsatz von GBT lassen sich laut Markus Feusi Prozesse wesentlich schneller analysieren, konfigurieren und hinsichtlich ihrer Anpassung an Kundensysteme optimaler integrieren. 
Beide Referenten waren sich einig, KI erfindet keine neuen Anwendungen oder Prozessmethoden, sondern ist lediglich in der Lage, je nach Zielsetzung Daten relevanter zu erkennen, zu kombinieren und auszuwerten.

Schwyz-infra.ch weist an dieser Stelle auf die 7. Konferenz der Fachhochschule Ost hin: Digitalisierung in der Industrie, wie KI die Resilienz in Produktion und Lieferketten steigert.

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Michael Tschümperlin, H+I Veranstaltungskoordination, Matthias Brändle, Mobiliar, Markus Feusi, Borm Software, Charts zu KI. Fotos © Bott