Gesucht per sofort: Fachkräfte

Gesucht per sofort: Fachkräfte

Podiumsdiskussion bei GENIALREGIONAL
Regionalentwicklung Schwyz

7.8.2023 Bott, Bernhard Axel

Am 4. Juli trafen sich im Brunner Seehotel Waldstätterhof geladene Gäste zum Vortrag und anschliessender Podiumsdiskussion zum Thema Fachkräftemangel. Der Anlass wurde vom Regionalverband (REV) Rigi-Mythen und vom Kantonal Schwyzerischen Gewerbeverband organisiert. Im Rahmen dieses öffentlichen Anlasses kamen Experten und Praktiker zu Wort.

Die Begrüssung leitete Kaspar Widmer, Präsident REV Rigi-Mythen und Heinz Theiler, Präsident Kantonal Schwyzerischer Gewerbeverband ein. Der Fachkräftemangel ist definitiv im Alltag von Schweizer Unternehmen und Behörden angekommen. Gut ausgebildete und motivierte Arbeitnehmer sind heiss umworben und werden überall gesucht. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis der jüngeren Generation nach flexiblen Arbeitsbedingungen und Teilzeit. Wie können Arbeitgberinnen und Arbeitgeber im Wettbewerb um Nachwuchskräfte Erfolg haben? 

Prof. Dr. Silvio Herzog, Rektor Pädagogische Hochschule Schwyz, referiert, wie Lehrpersonen gewonnen und gehalten werden könnten. Er sieht die Chancen für Schüler, später ins Lehramt zu wechseln. Der steigende Anteil an pensionsreifen Lehrkräfte steigt, wie die Zahl der Teilzeitbeschäftigten. In dieser Entwicklung liegtz ein Schqwerpunkt, die Qualität hoch zu halten. Es stünden gute Berufsbedingungen in Aussicht. Allerdings müssten sich auch die Schulen weiterentwickeln und attraktive Bedingungen schaffen.

Adrian Steiner, CEO Thermoplan, Weggis, motiviert dazu, in die richtigen Talente zu investieren. Seine Erfahrungen aus der Praxis bestätigen einerseits ein sehr gutes Bildungssystem Schweiz und Potential in den eigenen Mitarbeiterressourcen. Um bereits Schülern das Thema Beruf näherzubringen, initiierte die Thermplan gemeinsam mit anderen Unternehmen den «tüftelPark Rigi» Mehr …
(Schwyz-infra.ch berichtete dazu in einem Beitrag der EWS Schwyz. Mehr …)

Dr. Marco Portmann, IWP, Forschungsinstitut für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern stellt die Frage, staatliche oder private Arbeitgeber, wer liegt in der Gunst der Arbeitnehmenden vorne? In einer Studie, die von 2011 bis 2019 erhoben wurde, stellte sich heraus, dass die öffentlichen Arbeitsplätze mit 11 Prozent vor den privaten mit 8,8 Prozent lagen. Auch nahmen die Universitätsberufe zu. Tendenziel lässt sich beobachten, dass staatliche Stellen den privaten die Fachkräfte «weg nehmen». Auch zeige sich für Frauen der Staat als der bessere und nachhaltigere Arbeitgeber. 

In der nachfolgenden Podiumsdiskussion unter Moderation von Patrik Jans stellte sich ein deutlicher Konkurrenzkampf unter den Kantonen bei Lehrkräften heraus. Auch wurde die Frage erörtert, wo bleibt künftig der Mensch angesichts der künstlichen Intelligenz? Alle waren sich einig, die Migration – ausgewiesene Fachkräfte oder als solche bei den Schutzsuchenden unterstellte –  lösen den Bedarf nicht. Asylsuchende inkl. einem Familiennachzug könnten eine Chance sein, wenn sich die Migrationspolitik nicht an der Menge sondern mehr auf vermittelbare Fachkräfte orientieren könnte.

Der Abend klang bei einem vom REV Rigi Mythen und dem KSGV offerierten Stehapéro und vor der sensationeller Kulisse des Vierwaldstättersees aus.